1931 – 2021 Bestattungen Wegener – die Enkelin des Gründers erinnert sich
Die frühen 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts – welch eine Schicksalszeit für Deutschland, für das Rheinland, für die Familie Wegener!
Für Deutschland bedeutete diese Zeit Arbeitslosigkeit, Armut, Not, für das Rheinland Neuaufbau nach langer französischer Besatzung – und für die Wegeners eine familiär turbulente Zeit: Fünf Kinder kamen zur Welt, vier Mädchen und ein Junge. Nach damaliger Vorstellung konnte nur er der Stammhalter sein.
Am 22. Oktober 1931 wurde in dem kleinen Ort Dormagen ein Gewerbe angemeldet, das es seinerzeit auf den Dörfern so nur ganz vereinzelt gab: Bestattungsinstitut Franz Wegener/Schreinerei und Sarglager so waren die Bezeichnungen früher.
Hatte Opa Franz damals schon eine Eingebung, dass sein Sohn das Geschäft weiterführen würde? Jedenfalls waren es Mut und Hoffnung in dieser schweren Zeit, die man haben musste. Der 2. Weltkrieg brach aus und Opa wurde eingezogen.
Anna Wegener prägt das Bestattungshaus
Meine Oma Anna, sonst nur im Stillen wirkend, musste nun das Bestattungshaus weiterführen, um die Existenz zu erhalten und die Familie ernähren zu können. Da war sie mit ihrem Wesen die richtige Person: Sie kümmerte sich nicht nur um die Einsargungen, Aufbahrungen und Beerdigungen, sondern auch um die Hinterbliebenen und entwickelte das Bestattungsinstitut auf diese Weise langsam, aber stetig weiter.
Alle brachten ihr großes Vertrauen entgegen. Ihr Bruder und ihr Schwager halfen ihr, so gut es ging, da die älteste Tochter Maria und ihr Sohn August noch zu jung waren. Immer, wenn Oma im Nachhinein davon erzählte, war es eine Zeit der Hilfsbereitschaft und Sorge um die Verstorbenen. So konnte Opa, der 1947 aus der Gefangenschaft heimkehrte, stolz sein auf seine Frau, die das Bestattungshaus weitergeführt und so die Grundlage bewahrt hatte.
Die 2. Generation übernimmt
Durch den Aufschwung der Industrie in unserer Region wuchs auch die Bevölkerung in Dormagen und Umgebung. Mit neuen Ideen und frischer Schaffenskraft übernahmen 1961 Franz‘ und Annas Sohn August und die Schwiegertochter Maria, geb. Will, das Bestattungshaus. Die Schreinerei wurde geschlossen.
Da das Gründerhaus auf der Florastraße 38 durch den Aufschwung aus allen Nähten platzte, wurde auf dem 1975 erworbenen Grundstück der vom-Stein-Straße 25, am 5. Mai 1979 der erste Spatenstich für ein neues, größeres Haus getätigt. Dieses bot mehr Platz für Besprechungszimmer, Büroräume, Ausstellung von Särgen und Urnen, einen Raum für Trauerdrucksachen etc.
Das Haus wurde mit Liebe zum Detail eingerichtet. Freundliche und helle Räume empfingen die Angehörigen, die sich trotz ihrer Trauer heimisch fühlen sollten. So setzte August den Anbau einer kleinen Trauerhalle und Kühlzellen sowie einer Verabschiedungshalle, in der Trauernde ohne Zeitdruck noch einmal Abschied von ihren Verstorbenen nehmen oder kleine Trauerfeiern abhalten konnten, um.
Durch den neuen Elan von August und Maria wuchs das Bestattungsinstitut zu einer beachtlichen und beachteten Institution in der Region heran.
Getragen von Menschlichkeit
Vor allem Maria war die gute Seele und Mittelpunkt des Hauses. Sie war einfühlsam, sprach jedem Trost zu, war einfach da, wo sie gebraucht wurde. In Dankbarkeit ist das Haus mit ihr verbunden. Ein Anliegen ist es, ihren guten Geist auch weiterhin im Unternehmen wirken zu lassen. Leider verstarb Maria, die Frau und Mutter, die alles mit aufgebaut hatte, viel zu früh am Ostersonntag, dem 27. März 2005, im Alter von 70 Jahren, nach einem leidvollen Jahr.
Zuhören, fachlich kompetent die Menschen zu begleiten, die sich unserem Hause anvertrauen, ist uns allen ein wichtiges Anliegen. Auch wenn es Veränderungen gegeben hat im Hause Wegener, so führen wir die Basis, die Maria und August Wegener diesem Unternehmen gegeben haben, getragen von Menschlichkeit, mit Herzblut weiter.
Mit Erfahrung und Kompetenz
Die langjährige Erfahrung sowie das durch Seminare, Lehrgänge und Weiterbildung erworbene Fachwissen ermöglichen uns, im Trauerfall wirksam helfen zu können. Wir sind und bleiben bemüht, trauernde Angehörige bei allen mit einer Bestattung verbundenen Belangen zu unterstützen. Wir übernehmen Formalitäten und Behördengänge, gestalten Trauerbriefe und Traueranzeigen, besprechen die individuelle Gestaltung der Trauerfeier und kümmern uns um den verstorbenen Menschen. Leben über den Tod hinaus zu würdigen und Menschen bestmöglich zu beraten, sind uns Herzensanliegen.
Auch die Bestattungsvorsorge ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, wenn Menschen schon zu Lebzeiten ihre letzten Dinge regeln möchten. So können sie sicher sein, dass die von ihnen gewünschte dereinstige Bestattung so ausgeführt wird, wie sie es vorgegeben haben.
Wir schauen bewegt und auch stolz zurück und blicken zuversichtlich nach vorn, mit großem Dank an alle, die uns ihr Vertrauen schenkten und auch in Zukunft zuteilwerden lassen.
Für das ganze Team
Bettina Wolff geb. Wegener